Bitcoin Spot ETF – das musst du wissen

Bitcoin Spot ETF

Die Geschichte der Bitcoin Spot ETFs in den USA ist geprägt von Rückschlägen. Die ersten Anträge für Bitcoin ETFs wurden bereits 2013 eingereicht. Die Winklevoss-Zwillinge, bekannt für ihre Beteiligung an der frühen Entwicklung von Facebook, waren Vorreiter in diesem Bereich mit ihrem Vorschlag für den Winklevoss Bitcoin Trust. Jedoch stiessen diese frühen Versuche auf erheblichen Widerstand seitens der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC (Securities and Exchange Commission).

Die SEC äusserte Bedenken hinsichtlich der Volatilität und Manipulationsanfälligkeit von Bitcoin. Zudem war die regulatorische Landschaft für Kryptowährungen zu dieser Zeit noch sehr unsicher. Diese Faktoren führten dazu, dass bisher die verschiedenen Anträge für Bitcoin ETFs abgelehnt wurden.

Das hat sich am 10. Januar 2024 geändert: Die US-Börsenaufsicht hat 11 Bitcoin Spot ETFs bewilligt: Alle wichtigen Fragen zu Bitcoin Spot ETFs findest du hier und eine Übersicht zu den Kosten haben wir hier aufgeführt.

Was ist überhaupt ein ETF?

ETFs, zu deutsch börsenkotierte Indexfonds, sind passiv verwaltete Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden. Sie sind ohne Laufzeitbeschränkung ausgestattet, sind reguliert und zählen zum Sondervermögen. Das bedeutet: Sollte der ETF-Anbieter pleite gehen, ist das investierte Vermögen ausgesondert, also aus Investorensicht geschützt.

ETFs bilden den Preis des zugrundeliegenden Wertes (Aktien, Indizes, Gold, Bitcoin etc.) 1:1, abzüglich einer Verwaltungsgebühr. Die ETF-Anbieter kaufen also direkt die abgebildeten Werte und verwalten diese. Gehandelt werden sie wie Aktien an der Börse. Somit können Investoren diese Vehikel zu Börsenzeiten jederzeit über ihr e-Banking kaufen und verkaufen. Die wichtigsten Vorteile:

  • Präzise Wertabbildung der zugrundeliegenden Werte
  • Regulierter, liquider und fortlaufender Börsenhandel
  • Attraktive Kostenstruktur
  • Hohe Transparenz
  • Sondervermögen: Schutz bei Insolvenz des Anbieters
  • Breites Angebot an Basiswerten

Was ist ein Bitcoin Spot ETF

Ein Bitcoin Exchange-Traded Fund (ETF) ist also ein börsengehandeltes Finanzinstrument, das es Anlegern ermöglicht, in Bitcoin zu investieren, ohne die Kryptowährung direkt kaufen und verwalten zu müssen. Ein Bitcoin Spot ETF verfolgt den Bitcoinpreis nahezu 1:1 und wird an traditionellen Börsen gehandelt. Wenn Anleger Anteile an einem Bitcoin Spot ETF kaufen, kaufen sie eine Repräsentation von «echten» Bitcoin, auch wenn sie die Bitcoins nicht persönlich besitzen.

Der Begriff «Spot» bezeichnet somit einen ETF, der den Preis von Bitcoin nachbildet, im Gegensatz zu einem Derivat des Vermögenswerts (z. B. Bitcoin-Futures). Weitere wichtigen Fragen rund um Bitcoin Spot ETF findest du hier.

Ein Bitcoin Spot Bitcoin ETF funktioniert wie folgt:

  • Der ETF-Anbieter kauft Bitcoins.
  • Die Bitcoins werden in einem Cold-Wallet (Offline) gespeichert, um Risiken wie Hacking zu reduzieren.
  • Der ETF spiegelt den Preis von Bitcoin 1:1 wider, indem er den Preis der Bitcoins im ETF mit dem aktuellen Preis von Bitcoin auf dem Kryptomarkt abbildet.
  • Anleger können Anteile an einem Spot Bitcoin ETF kaufen und verkaufen, um von Preisbewegungen von Bitcoin zu profitieren, ohne Bitcoin selbst besitzen oder verwalten zu müssen.

Vorteile von Bitcoin Spot ETFs

  • Einfacher Zugang: Ein Spot Bitcoin ETF senkt die Einstiegshürden in den Kryptomarkt erheblich und macht es für eine breitere Palette von Anlegern zugänglich. Durch den Handel an einer regulierten Börse, können Anleger ganz einfach über ihr E-Banking diesen ETF kaufen und verkaufen.
  • Regulierung: Da Spot Bitcoin ETFs an traditionellen Börsen gehandelt werden, bringen sie Bitcoin in einen regulierten Rahmen und bieten potenziell eine Vertrauensebene für ein breiteres Publikum.
  • Einfachheit: Ein Spot Bitcoin ETF ist einfacher zu handhaben als der direkte Kauf und die Verwaltung von Bitcoin, was es für traditionelle Anleger attraktiver macht.

Nachteile von Bitcoin Spot ETFs

  • Marktrisiko: Der Wert eines Bitcoin ETFs hängt direkt von den Preisbewegungen von Bitcoin ab, das für seine hohe Volatilität bekannt ist.
  • Gebühren: ETFs können Verwaltungsgebühren haben, die die Rendite beeinflussen können.
  • Indirekte Investition: Da Anleger nicht direkt Bitcoin besitzen, können sie nicht frei verfügen, wie dies bei einem Direktkauf der Fall ist. Das Prinzip der «finanziellen Freiheit» ist mit einem ETF nicht erfüllt, eine zentrale Instanz bleibt an der Spitze.

Warum wollen viele einen Bitcoin Spot ETF?

Die Begeisterung und das starke Interesse an einem Bitcoin Spot ETF (Exchange-Traded Fund) können auf mehrere Schlüsselfaktoren zurückgeführt werden, die sowohl für Einzelanleger als auch für institutionelle Investoren von Bedeutung sind:

  • Glaubwürdigkeit und Legitimität: Die Genehmigung eines Bitcoin ETF durch eine Finanzaufsichtsbehörde wie die SEC würde Bitcoin weiter legitimieren und könnte zu einer erhöhten Akzeptanz und Integration in das traditionelle Finanzsystem führen.
  • Attraktiv für institutionelle Anleger: Viele institutionelle Investoren sind an Bitcoin interessiert, aber aufgrund von Vorschriften oder internen Richtlinien können sie nicht direkt in Kryptowährungen investieren. Ein Bitcoin ETF bietet ihnen einen regulierten und einfacheren Weg, in den Markt einzusteigen.
  • Breitere Anlegerbasis: Ein Bitcoin ETF macht Bitcoin für eine breitere Gruppe von Anlegern zugänglich, einschliesslich derjenigen, die sich mit der direkten Investition in Bitcoin unwohl fühlen.
  • Diversifikationsvorteil: Bitcoin hat eine geringe Korrelation zu traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen, was es zu einem attraktiven Instrument für die Portfoliodiversifikation macht.

Bisherige Gründe für die Ablehnung eines Bitcoin-ETF

Es gab mehrere Gründe, warum die Anträge auf Einführung eines Bitcoin Spot ETFs in der Vergangenheit abgelehnt wurden:

  • Marktmanipulation: Eine der Hauptbedenken der Regulierungsbehörden war die Möglichkeit der Marktmanipulation im Bitcoin-Markt. Da der Markt noch relativ jung ist, waren die Behörden besorgt über die Anfälligkeit bei unerwünschte Aktivitäten.
  • Mangelnde Marktüberwachung: Die Regulierungsbehörden waren auch besorgt über den Mangel an Überwachungsmechanismen, die sicherstellen würden, dass der Markt fair und transparent funktioniert.
  • Sicherheitsbedenken: Die Sicherheit von Kryptowährungsbörsen und Wallets war ebenfalls ein Anliegen, insbesondere angesichts mehrerer Hacks und Diebstähle in der Vergangenheit.

Die Rolle von Blackrock

BlackRock, der weltweit grösste Vermögensverwalter, hat bereits im Juni 2023 einen Antrag für einen Spot Bitcoin ETF gestellt, der bereits im offiziellen NASDAQ-Register unter dem Ticker IBTC geführt wird. BlackRock ist mit rund neun Billionen Dollar verwaltetes Vermögen nicht nur der weltweit grösste Vermögensverwalter, Blackrock ist mächtig und hat das Potenzial, den Bitcoinmarkt zu verändern. Seit dem 10. Januar 2024 ist nun dieser Bitcoin ETF bewilligt.

Mehrere andere Vermögensverwalter haben ebenfalls Anträge für Spot Bitcoin ETFs gestellt, die von der US-Börsenaufsicht am 10. Januar ebenso bewilligt wurden. Im Vorfeld der Genehmigung unterboten sich einige der Emittenten in Bezug auf die Gebühren für ihre Produkte.


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Mögliche Auswirkungen bei Zulassung

Analysten von Standard Chartered gehen davon aus, dass die ETFs allein im 2034 zwischen 50 und 100 Milliarden US-Dollar anziehen könnten.

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